Lolland-West

Voller Schrecken stellte ich im Herbst 2018 fest, dass ich lange Zeit keine längere Radtour unternommen hatte. Nun ergab es sich, dass nach dem Super-Sommer 2018 der Oktober unwahrscheinlich mild, ja sogar sommerlich war. Also bestieg ich am 13. des Monats wieder einmal die Bahn von Bad Schwartau nach Puttgarden, bewunderte den schönen Sonnenaufgang über der Ostsee in Höhe Haffkrug und war gegen 9 Uhr am Fährhafen Puttgarden, wo mich nach kurzer Wartezeit die “Deutschland” nach Rødbyhavn brachte.

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Die (ungewohnte) Personenkontrolle auf dänischem Boden verlief unkompliziert, schon als ich den Perso zückte, winkte der Grenzbeamte ab. Sicherlich sah er mir an, dass ich keine Drogen und außer meinem Mundwerk und den Fäusten keine gefährlichen Waffen mitführte... Der erste Teil der Strecke war schwierig zu fahren, was an der Streckenführung von Google Maps lag, die mich erst durch ein Feriengebiet führte, obwohl der Weg Richtung Ostsee viel einfacher gewesen wäre, aber wahrscheinlich war der 3 Meter länger. Egal, ich kam an der Ostsee an, wo ein Weg auf dem Seedeich Richtung NW führte, wobei mich ein sanfter SO-Wind gut anschob. Leider war der Weg nicht asphaltiert, aber zum Glück mit vielen runden Steinchen belegt, die sich nicht in den Radmantel fressen konnten.

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Der Strandabschnitt hier ist recht einsam um diese Jahreszeit. Am Nacktbadestrand hätte ich gern gebadet, aber da ich meine Nacktbadesachen nicht eingepackt hatte, musste ich auf das Bad in der 14 Grad warmen Ostsee verzichten. Die Lufttemperatur betrug hier übrigens 20 Grad, und das Mitte Oktober!!

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Am Hummingen-Strand verließ ich den Deichweg und radelte jetzt auf gut geteerter Nebenstraße durch weltbekannte Orte wie Gloslunde, Græshave, Hestehave und Ore Richtung Nakskov. Der Rückenwind ließ mich fast 25 km/h im Schnitt erreichen. In Nakskov machte ich am Axeltorf in der Innenstadt Pause, schlenderte durch die Søndergade und holte mir bei Jyske Bank 100 DKK aus dem Automaten, wovon ich einen Teil gleich für ein Ristet Hot Dog anlegte.

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Nachdem ich lange genug pausiert hatte, fuhr ich in gemütlicher Fahrt Richtung Bahnhof und bestieg dort den Zug nach Maribo, wo ich nach 20 Minuten ankam. Maribo kannte ich schon von vorherigen Besuchen, also fand ich schnell den Weg auf den Torvet, den Marktplatz der Stadt. Bei Steffs Place gab es einen Kaffee und ich konnte etwas die Beine entspannen.

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Für den Rückweg nach Rødbyhavn hatte ich zwei Optionen: Entweder an der Straße auf Asphaltfahrradwegen oder aber über den Jernbanestien, eine stillgelegte ehemalige Bahnstrecke, die als Radweg ausgebaut war. Ich entschied mich für Letzteres, was sich als richtig erwies, denn hier auf dem Jernbanestieg war es schattiger durch die Büsche am Rand, die zudem noch den Gegenwind abmilderten. Auf der 20 km langen Strecke kamen mir gerade mal 4 Fußgänger und ein Jogger entgegen, was für ein entspanntes Fahren!

So kam ich nach einer Trinkpause in Holeby entspannt in Rødbyhavn an und hatte vor Abfahrt der Fähre noch Zeit, eine Runde durch den Ort zu drehen, der allerdings kaum Sehenswertes bietet. Die Fähre hinüber nach Deutschland war recht voll, alle knipsten den herrlichen Sonnenuntergang über dem Meer auf der windgeschützten Steuerbordseite der “Schleswig-Holstein”

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Insgesamt wieder mal eine sehr schöne Radtour mit ca. 72 km, inclusive der Kurzstrecken in Deutschland, keine Hintern- oder Beinbeschwerden am nächsten Tag. Als Kraftstoff dienten 2 Käsebrote, ein Ei, zwei Äpfel, 3 Karotten, 1 Hot Dog, 2 1/2 Liter Wasser und ein Kaffee. Tu das mal in deinen Autotank, das wird nix...... :-D

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